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Siedlung Weihermatt Urdorf

Die anfänglich intensive Suche nach adäquaten Bebauungsmustern, die Lagequalität, Nutzungsdichte und Etappierbarkeit optimal vereinen, führt uns zur Frage nach den vorhandenen städtebaulichen und architektonischen Qualitäten.

Die Bilderserie von Fischli/ Weiss, «Agglomeration» aus den frühen 90er Jahren taucht auf und findet in den vorhandenen Situationen in Urdorf eine eindeutige Entsprechung. Die Beliebigkeit der Baukörpersetzung (Streusiedlung), die austauschbare Architektursprache und deren monovalente Nutzung wurden damals durch den Künstlerblick in den Fokus der gesellschaftlichen Auseinandersetzung gerückt. Was wir dabei entdeckt haben, war «…den unbarmherzigen, weil gleichmässig liebevollen Blick auf die Mattheit und den Glanz des Suburbanen, der uns hilft, mittels der künstlerischen Form der sogenannten anteilnehmenden Beobachtung, die nur schwer bestimmbare Atmosphäre dieser Gegenden sehen zu lernen“* .Seit dem sind 30 Jahre vergangen und die Bauten und deren beachtlicher, sie umgebende Grünraum haben weitere spürbare „Ablagerungen“ erfahren, die uns dazu führen den Versuch zu wagen, nicht die Siedlung, sondern die Bauten zu ersetzen. Unser eher auf das urbane Leben ausgerichtete „Architektenblick“ erkennt das Potential für ein hohes Mass an Wohn-/ und damit Lebensqualität: Eine ruhige Lage in unmittelbarer Nachbarschaft zu Schulen, Freizeitaktivitäten und der Landschaft, in Gehdistanz zum S-Bahn-Anschluss an die Stadt.

Aufgrund der idealen Lagequalitäten (gute Besonnung, attraktive Grünräume, leichte Hanglage usw.) und dem Bedarf an einer möglichst wirtschaftlichen und flexiblen Grundstruktur, drängen sich als Vorschlag für ein Richtprojekt einfache Punkt-/ und Zeilenbauten auf. Neben der gesuchten Etappierungsmöglichkeit (selbst eine Koexistenz zw. Neu-/ und Altbauten in unserer nicht vorhersehbaren Zukunft ist möglich) resultieren abwechslungsreiche Aussenräume, spannungsvolle Diagonalbeziehungen und gut orientierte Wohnungen. Der wertvolle und identitätsstiftende Baumbestand kann nahezu komplett erhalten werden. Kompakte, leicht variierende Baukörper, die einfach strukturiert sind, bilden die städtebauliche Basis, die auf dem vorhandenen Siedlungsmuster aufbaut. Die Bauten bilden ein Ganzes, stehen aber auch jede für sich. So ist eine Mischung verschiedener architektonischer Handschriften genauso denkbar, wie ein Teilerhalt der Bestandsbauten oder eine zeitlich sehr weit auseinander liegende Etappierung.

*Zum Ausstellungskatalog Kunsthalle ZH

 

 

Auftraggeber: Gewobag, Zürich

Auftragsart: Studienauftrag

Nutzung: Wohnbauten

 

Landschaftsarchitekt: Uniola AG, Zürich

 

Visualisierung: Nightnurse Images AG, Zürich