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Sanierung Wohnsiedlung Friesenberg Zürich
Die räumlichen Qualitäten der Wohnsiedlung Friesenberg, die 1968 ausgezeichnet wurde, sind auch heute noch vorhanden. Die grosszügigen, durch einen beachtlichen Baumbestand geprägten Aussenräume sowie die gut funktionierenden Grundrisse der Wohnungen sind massgebende Eigenschaften der Überbauung. Das additive und in Grundriss und Schnitt gestaffelte Kompositionsprinzip verankert die Bauten gut im bewegten Terrain und schafft eine prägnante Identität.
Das Verhältnis zwischen den Fensteröffnungen und den Balkonbrüstungen verändert sich durch die Fassadenverbreiterung (erhöhte Dämmung) und der Balkonerweiterung erheblich. Die Öffnungen wirken sofort kleiner. Ein hinterlüftetes Fassadenkonzept lässt Spielraum für eine Änderung der Proportionen. Die Zusammenfassung der Fensterelemente übereinander betont die Vertikale.
Zudem resultiert ein Ordnungsprinzip, das die abgetreppte Fassadenabwicklung und die Geschossversätze an jeder Stelle der Siedlung in einen Gesamtzusammenhang bringt. Das Verhältnis zwischen Fensteröffnung und Fensterbrüstung kann mit architektonischen Mitteln austariert werden. Die Öffnungen wirken grösser, stehen aber nicht für sich, sondern sind in ein Gesamtkonzept eingebunden. Die vorgestellten Balkontürme sind Teil dieses Grundprinzips. Ihr konstruktiver Aufbau ist einfach und nach aussen sichtbar. Ein bis heute in der Siedlung lediglich in den ausufernden Gartensitzplätzen der Erdgeschosswohnungen präsenter, privater Aussenraum wird neu zum bestimmenden und belebenden Element in der Siedlung. Ein gutes Verhältnis zwischen Transparenz nach aussen und Schutz der Privatheit wird mit entsprechenden Massnahmen bei der Detaillierung des Geländers, dem Sonnenschutz und der Teilbegrünung erreicht. Die deutlich vergrösserten, privaten Aussenräume der Obergeschosse werden zu den darunterliegenden Erdgeschosssitzplätzen in ein adäquates Gleichgewicht gebracht. Der private und öffentliche Aussenraum wird ineinander verwoben.

 

Auftraggeber: Stiftung Familienwohnungen, Zürich

Jahr: 2023

Nutzungen: 206 Mietwohnungen, Gewerbe

Verfahren: Gesamtleistungswettbewerb, 1. Preis

Visualisierungen: OVI Images GmbH, Baden

Landschaftsarchitekt: Uniola AG, Zürich

Gesamtleitung: WSG AG, Glattbrugg

Projektstand: in Arbeit